IconWattwanderung nach Wangerooge: Strickpad wieder freigeben!

Insulaner und Arbeiter sind in Abhängigkeit der Gezeiten, bei allen Jahreszeiten und über Jahrhunderte bei Ebbezeiten durch das Wattenmeer zur Insel bzw. zum Festland gewandert. Ähnlich der heutigen Prickenwege (Fahrwassermarkierungen) wurden lange Sträucher als Merkzeichen (Baken) in den Wattboden gesetzt. Dieser markierte Fußweg von Minsen, eigentlich Tengshausen nach Wangerooge, war täglich in Gebrauch und so bekannt, dass er „Strickpad“ oder als „Dat Strick“ bezeichnet wurde.
Handelt es sich somit bei einer Inselquerung über das Watt vom Wangerland nach Wangerooge nicht um ein zu schützendes und zu erhaltendes Kulturgut? Im Wangerland steht die über 400 Jahre alte und denkmalgeschützte Tengshausener Mühle. Noch älter als die Mühle war die Tradition der Wattquerungen nach Wangerooge. Diese Beständigkeit ist ein starkes Indiz für ein Kulturgut – dieses sollte erhalten und ebenso wie das Wattenmeer selbst geschützt werden!
Inselquerungen heben erheblich die Attraktivität des Standortes und kommen dem Beherbergungsgewerbe, der Gastronomie, der Schifffahrt und dem Einzelhandel zugute.
Von offizieller Stelle wurde bestätigt, dass Seehunde und Kegelrobben in ihrem Rückzugsort durch professionelle Wattwanderungen in diesem Gebiet nicht beeinträchtigt werden.

5 Kommentare zu “Wattwanderung nach Wangerooge: Strickpad wieder freigeben!

  1. Das ist ein interessanter Gedanke den ich unterstütze. Eine Wattwanderung zu einer Insel macht den Nationalpark Wattenmeer nachhaltig erlebbar. Das wäre ein Highlight für Wangerooge

    1. Moin Rolf, also ganz ehrlich, das kann man ja so nicht stehenlassen.Der Nationalpark ist 1986 ins Leben gerufen worden.Ich bin seit 74 mit meiner Mutter hierhergefahren.Wir sind damals mit den Vogelarten an die Nester gegangen und er hat erklärt.Denkst du, die Vögel haben deshalb da nicht mehr gebrütet?Nur wenn man den Mensch in die Natur lässt, weiss er doch,was zu schützen ist.Oder willst du nur noch irgendwo Filme zeigen,was die Natur zu bieten hat?Am besten die Inseln zuwachsen lassen, und nur ein paar auserwählte Ranger dürfen dann die Natur geniessen?Natürlich muss man erklären,was schützenswert ist, aber du kannst doch nicht sagen, Tourismus raus.Zum anderen macht man ein Weltnaturerbe aus uns, damit noch möglichst mehr Leute hierherfahren, zum.anderen will man alle Menschen hier weghaben.Das erledigt sich eh irgendwann von selbst hier, es sind ja jetzt schon weniger Gäste hier.

  2. Moin Rolf,
    auch wenn die Thematik umfassend ist, kann ich dein Kommentar nicht nachvollziehen.

    Die geänderten Rahmenbedingungen sehen doch wie folgt aus: Mitarbeiter- bzw. Fachkräftemangel, gestörte Lieferketten, rasant gestiegene Baukosten, ein gestiegenen Zinsniveau, höhere Inflationsraten sowie Risiken in Bezug auf die zukünftige Gästenachfrage.
    Ich sehe es genauso wie du: der Naturschutz ist wichtig! Gleichwohl sollte im Einklang mit dem Schutz des Nationalparks auch die Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausgebaut werden: hierzu gehören Wattwanderungen über den historischen Strickpad vom Wangerland nach Wangerooge. So bleibt der Ast auf dem alle sitzen, auch weiterhin stabil und tragfähig.
    In der Ausgabe 11/2022 vom Wangerooger Inselboten habe ich zu dieser Thematik einen Artikel geschrieben. Diesen habe ich auch auf meiner Homepage „nordsee-oder-watt.de“ veröffentlicht.

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